Settings 4
Das Registerfeld "Settings 4" ist in 8 Bereiche aufgeteilt und enthält einige Sicherheitsoptionen um Motorschäden zu vermeiden:
  1. IGN vs WaterT - Zündzeitpunktsenkung zum Schutz des Motors vor Überhitzung
  2. IGN vs WaterT Cool - Zündzeitpunktsenkung zum Schutz des kalten Motors
  3. IGN vs BatV - Anpassung des Zündzeitpunktes in Abhängigkeit von der Batteriespannung
  4. IGL Dwell vs RPM - Drehzahlabhängige Schließwinkeleinstellung der Zündspulen für Leading-Zündkerzen
  5. IGT Dwell vs RPM - Drehzahlabhängige Schließwinkeleinstellung der Zündspulen für Trailing-Zündkerzen
  6. IGN vs AirT - Zündzeitpunktsenkung zum Schutz des Motors bei zu hoher Ansauglufttemperatur
  7. IGN vs TPS - Zündzeitpunktsenkung zum Schutz des Motors in Abhängigkeit zu den Drosselklappenöffnungsstellungen
  8. Boost vs IGN S.F. - Skalierungsfaktor für Nr. 1 und Nr. 6

Settings 4
1. IGN vs WaterT
Der Zündzeitpunkt wird "retarded" (nach "spät" verlegt) wenn der Motor warm wird und das Kühlwasser eine bestimmte Temperatur erreicht hat. Die Standardeinstellung sagt aus, dass über einer Wassertemperatur von 95°C, der Zündzeitpunkt linear bis zu einer Wassertemperatur von 110°C "retarded" wird. Ab 110°C bleibt der Zündzeitpunkt um 6° "retarded". Unter "Temp" kann eine beliebige Wassertemperatur in °C festgelegt werden. Unter "Retard" wird die Verzögerung in Grad eingegeben. Die Verzögerung verläuft immer linear vom ersten zum zweiten Temperaturwert.

Durch die Timing-Verzögerung produziert der Motor weniger Leistung und somit auch weniger Hitze. Dadurch versucht man einer Überhitzung vorzubeugen und schützt so den Motor vor einem Schaden. Die Zustände, die hier abgebildet werden, sind Ausnahmesituationen, mit den man eigentlich auch bei flotter Fahrweise nicht in Berührung kommt. Erreicht man diese Werte bei normaler Straßenfahrt, sollte man in bessere Kühlung investieren (größeren Radiator). Die serienmäßige Kühlung ist ein bekannter Schwachpunkt beim RX7(FD).
2. IGN vs WaterT Cool
Funktioniert grundsätzlich genauso wie die vorherige Option, allerdings diesmal in der Warmlaufphase des Motors. Bei der oben dargestellten Standardeinstellung beträgt die Verzögerung 15°, bis die Motortemperatur das Kühlwasser auf 60°C erwärmt hat. Zwischen 60°C und 65°C verläuft die Verzögerung linear bis sie ab 65°C komplett aufgehoben wird und die Timing-Tabellen (IGL und IGT) eins zu eins genutzt werden.
3. IGN vs BatV
Je nach Zustand der Bordspannung lässt sich hier die Zündung korregieren. Die Spannungswerte sind fest vorgegeben. Mit den Korrekturwerten läßt sich die Ladezeit der Zündspulen beeinflußen. Bei niedriger Bordspannung beträgt die Ladezeit der Zündspulen länger, bei hoher Spannung entsprechend kürzer. Der Korrekturwert soll bei jedem Spannungswert eine optimale Ladung der Zündspulen gewährleisten. An dieser Stelle möchte ich mich bei Rolf Mach bedanken, der mir die Information über die Funktionsweise dieser Option zukommen ließ.
4. IGL Dwell vs RPM
Bei "IGL Dwell vs RPM" handelt es sich um den Schließwinkel der Zündspulen für die Leading-Zündkerzen, das heißt wie lange die Zündspulen geladen werden. Die originalen Zündspulen des FD benötigen theoretisch ca. 4 ms Ladezeit. Dieser Wert ist ein rein rechnerischer Wert und kann in der Realität abweichen. Um eine optimale Ausnutzung zu erzielen, müsste man mit einem Oszilloskop die Spannungsspitzen messen und die Gradzahlen so lange erhöhen, bis die Zündspannung nicht mehr steigt.

Da die Ladezeit von der Position der Exzenterwelle abhängig ist, steigt die Gradzahl mit steigender Drehzahl, um eine optimale Ladezeit zu gewährleisten. Werden die Zündspulen zu kurz geladen, entsteht weniger Zündspannung. Werden sie dagegen zu lange geladen, kann es unter Umständen zur Überhitzung der Zündspulen führen. Die Standardeinstellung von 123° bei 10000 U/min bedeutet, dass die Ladung der Zündspule 123° vor dem Zündzeitpunkt aus der IGL-Map beginnt. Steht dort beispielsweise 10° vor Oberem Totpunkt (vOT), beginnt die Zündspule bei 133° vOT zu laden, bei 10° vOT wird sie abgeschaltet und entlädt sich über die Zündkerze. Die Drehzahlen sind vorgegeben. Der "Adjust"-Wert ist die Gradzahl der Exzenterwelle, nach der die Ladung der Zündspule beginnt.

Die Werte sollten angepasst werden, falls man eine Zündspule mit einer anderen Ladezeit verwenden möchte. Die Hersteller der Zündspulen geben die Ladezeit an. Damit ist es möglich den Schließwinkel rechnerisch zu ermitteln. Bei der Verwendung der originalen Zündspulen ist keine Anpassung erforderlich und man kann bedenkenlos die Standardwerte verwenden. Ach hier nochmal ein Dank an Rolf Mach für seine Unterstützung und Erläuterungen zu dieser Option.
5. IGT Dwell vs RPM
"IGT Dwell vs RPM" hat dieselbe Funktion wie die Option zuvor, jedoch für die Trailing-Zündkerzen. Anpassung nur bei Verwendung von Zündspulen mit anderen Ladezeiten nötig.
6. IGN vs AirT
Funktioniert wie Punkt Nr. 1, hier jedoch für Ansaugluft- anstatt für Kühlwassertemperatur. Der Zündzeitpunkt wird "retarded" (nach "spät" verlegt) wenn die Ansaugluft eine bestimmte Temperatur erreicht hat. Die Standardeinstellung sagt aus, dass bis zu einer Lufttemperatur von 70°C, die IGL- und IGT-Table-Werte ungefiltert genutzt werden. Von 70°C bis 80°C Ansauglufttemperatur wird der Zündzeitpunkt um ein Grad und von 80°C nach 90°C um drei Grad linear "retarded". Ab 90°C bleibt der Zündzeitpunkt konstant um 3 Grad nach "spät" verlegt. Unter "Temp" kann eine beliebige Ansauglufttemperatur in °C festgelegt werden. Unter "Retard" wird die Verzögerung in Grad eingegeben. Die Verzögerung verläuft immer linear vom ersten zum zweiten Temperaturwert.

Durch die Timing-Verzögerung produziert der Motor weniger Leistung und somit auch weniger Hitze. Dadurch versucht man einer Überhitzung vorzubeugen und schützt so den Motor vor einem Schaden. Bei den hier dargestellten Zuständen handelt es sich um Extremsituationen, die in aller Regel nicht erreicht werden und nur unter extremen Bedingungen (Rennstrecke) vorkommen können. Ein größerer Ladeluftkühler kann die Ansauglufttemperatur senken.
7. IGN vs TPS
Mit dieser Option lässt sich die Zündung in Abhängigkeit zur Spannung des Drosselklappensensors einstellen. Der Drosselklappensensor erfasst die Stellung der Drosselklappen und je nach Öffnungsgrad zeigt er eine bestimmte Spannung an. Die Option "TPS(V)" gibt die Spannung des Drosselklappensensors in Volt an. Die "Adjust"-Option ist die Zündungseinstellung. Hier können positive und negative Zahlen eingetragen werden. Positive Zahlen verlagern den Zündzeitpunkt nach "früh" (advance), negative verlegen den Zündzeitpunkt nach "spät" (retard).

Die ältere FD3S FC-Edit Version zeigt an dieser Stelle TPS % an, was nichts Anderes anzeigt als den Öffnungsgrad der Drosselklappen (in Prozent ausgedrückt). Auch die "Adjust"-Option wird anders dargestellt, mit einem Multiplikator. Ein Multiplikator von 1,000 entpricht einer "Adjust"-Einstellung von 0. Ein Multiplikator von 1,100 ist mit +13 und ein Multiplikator von 0,900 ist mit -13 gleich zu setzten.

Da man die Zündzeitpunkte direkt in den Timing-Tabellen anpassen kann, kann ich nicht nachvollziehen, welchem Zweck diese Option dienen soll. Ich belasse diese Einstellung bei 0 (bzw. 1,000), dann hat sie keine Auswirkung.
8. Boost vs IGN S.F.
Weiss nicht genau was diese Option bewirkt. Fakt ist, dass sie mit den Einstellungen Nr. 1 "IGN vs WaterT" und Nr. 6 "IGN vs AirT" zusammenhängt. Es sind zwei Skalierungsfaktoren vordefiniert 0.0 (vermutlich keine Auswirkung) und 1.0 (vermutlich 100% Auswirkung). In der ersten Spalte kann man Drehzahlen für den Idle-Bereich wählen und in der rechten Spalte lassen sich zwei Boost-Werte definieren. Man legt pro Skalierungsfaktor je eine Idle-Drehzahl und eine Boost-Drehzahl fest. Da ich mir nicht über die Auswirkungen dieser Option im Klaren bin, belasse ich diese Zahlen bei den Standardwerten.
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