Settings 3
Das Registerfeld "Settings 3" ist in 5 Bereiche aufgeteilt:
  1. Map Reference - Referenzwerte (Drehzahl und Last) für alle Tabellen
  2. PIM scale, offset - Einstellungen des Map Sensors
  3. Oiler vs Water Temp - Öldosierung zum Schmieren der Dichtleisten
  4. Fan vs Water Temp - Steuerung der Kühlventilatoren
  5. Inj Adjust - Gemischanpassung von gesamten Drehzahlbereichen

Settings 3
1. Map Reference
Im Bereich "Map Reference" kann die Skala für die Drehzahl (N) und Last (P) verändert werden. Unter "N" sind Motordrehzahlen in U/min hinterlegt. Die "P"-Werte (PIM) sind absolute Druckwerte und entsprechen bar (kg/cm²) multipliziert mit 10000.

An dieser Stelle sollte man kurz über absoluten und relativen Druck sprechen. Der absolute Druck bezieht sich auf das perfekte Vakuum. Das perfekte Vakuum ist ein absolut molekülfreier Raum, bei dem der Nullpunkt des absoluten Drucks definiert wurde. Das heisst, dass bei einem puren, perfekten Vakuum ein Druck von 0 bar herrscht. Der normale Druck, der durch die Atmosphäre immer auf uns wirkt beträgt 1,0133 bar (gerundet 1 bar). Wir neigen dazu, den Druck der physikalischen Atmosphäre (atm) außer Acht zu lassen, als ob er nicht existieren würde (0 bar relativ). Das sind die beiden Ausgangspunkte für den absoluten und relativen Druck. Die Last von einem bar (P=10000) entspricht einem relativen Druck von 0. Bei Werten unter 10000 handelt es sich um sog. Vakuumwerte (Druckwerte, die unter dem atmosphärischen Druck liegen). Ein Wert von 20000 entspricht einem relativen Druck von 1 bar, und einem absoluten Druck von 2 bar.

Bezogen auf den RX7 mit Apexi PFC und Datalogit, funktioniert das ganze wie folgt. Der MAP-Sensor (Manifold Absolute Pressure) erfasst den Druck und wandelt ihn in Spannung um (Werte zwischen 0V und 5V). Das Steuergerät (PFC) wandelt diese Spannung wieder in einen Druckwert (bar) um. Das FC-Datalogit wandelt diesen Wert in einen PIM-Wert um (bar x 10000). Diese "PIM"-Werte werden als Referenzwerte in allen Tabellen genutzt.

Die Drehzahlschritte der X-Achse haben einen Abstand von 400 U/min. Bei den Lastwerten (Y-Achse) betragen die Schritte 1000 (PIM) und ab der Reihe P16 gibt es 2000er-Sprünge. Einige Tuner wählen eine andere Auflösung, um durchgehend gleichmäßige Schritte zu bekommen und so den Boost-Bereich besser tunen zu können. Andere messen die entstehenden Druckwerte mit genauen Druckanzeigen und versuchen die Auflösung an die Realität anzupassen. Man sollte beachten, dass eine Veränderung der Tabellenauflösung immer eine Anpassung der Kraftstoff- und Timingtabellen zur Folge hat!!! Macht man hier Fehler, kann es sogar zu Motorschäden führen. Verändert man die Auflösung der Tabellen, wird es sehr schwierig sein, die eigene Konfiguration mit anderen zu vergleichen.
2. PIM scale, offset
Mit dieser Einstellung kann der MAP-Sensor angepasst werden. Die beiden Werte (Scale und Offset) definieren den Zusammenhang zwischen der Spannung des MAP-Sensors und der aktuell auftretenden Last. Es ist bekannt, dass der serienmäßige MAP-Sensor für einen Lastbereich von 0 bis 1,2 bar (relativ, 2,2 bar absolut) ausgelegt ist. Je höher die Last, desto ungenauer arbeitet der MAP-Sensor und zeigt die tatsächlichen Druckwerte etwas kleiner an. Die Druck-Reihen über P18 sind für einen serienmäßigen RX7FD nutzlos. Durch eine Anpassung des MAP-Sensors und der "Map Reference" lässt sich dieser Zustand korrigieren. Dazu gibt es im Internet Tabellen, die das Kalibrieren des MAP-Sensors erleichtern und die Ermittlung der korrekten Scale- und Offset-Werte ermöglichen. Es handelt sich hierbei um ein Perfektionieren einer bereits guten Einstellung. Für die meisten, ist die serienmäßige Einstellung gut und muss nicht verändert werden. Installiert man einen größeren MAP-Sensor (beispielsweise bis 3 bar), muss diese Option angepasst werden.

Ältere FC-Edit Versionen stellen den "Scale"-Wert anders als die Universal-Version dar. Der Wert der Universal-Version multipliziert mit 6,66 entspricht dem Wert der früheren Versionen.
3. Oiler vs Water Temp
Die Dichtleisten des Wankelmotors benötigen Öl als Schmiermittel um richtig funktionieren zu können. Dazu gibt es beim FD eine Öldosierpumpe, die nichts anderes macht, als eine gewisse Menge an Öl einzuspritzen. Mit der Option "Oiler vs Water Temp" kann man die Öldosiermenge in Abhängigkeit von der Wassertemperatur anpassen. Unter "Temp" können Wassertemperaturwerte in °C festgelegt werden. Die "Setting"-Einstellung ist der bereits öfter genannte Korrekturwert. Je größer die Wassertemperatur, desto mehr Öl sollte eingespritzt werden.
4. Fan vs Water Temp
Mit dieser Einstellung kann man festlegen, bei welcher Wassertemperatur die Kühlventilatoren anspringen sollen. Es gibt insgesamt drei Einstellungen. Die ersten zwei betreffen den ersten Lüfter, eimnal mit und eimal ohne Klimaanlage. Die dritte Option bezieht sich auf den zweiten Lüfter. Die meisten setzen alle drei Werte unter 90°C, um die Wassertemperatur im grünen Bereich zu halten.
5. Inj Adjust
Hierbei handelt es sich um eine weitere Möglichkeit, das Kraftstoffgemisch anzupassen. Das ist eine sehr grobe Einstellung mit einem großen Einflussbereich. In der linken Spalte kann man das Gemisch für vordefinierte Drehzahlbereiche verändern. Die rechte Spalte betrifft einen noch größeren Bereich und wirkt sich auf die ebenfalls vordefinierte Spannung des MAP-Sensors aus. Bei den Zahlen handelt es sich um Prozentwerte. Ein Wert von 100,0 hat keine Auswirkung, da es nichts Anderes aussagt, als dass 100% der Kraftstoffmenge verwendet werden soll. Will man 2% weniger Kraftstoff verwenden, trägt man im gewünschten Feld 98,0 ein.

Diese Option wird sehr selten verwendet. Sie mag sinnvoll sein, wenn man beispielsweise die Konfiguration eines Bekannten bei sich ausprobieren möchte. Hat man Angst, dass sie zu mager und evtl. gefährlich sein könnte, fügt man beispielsweise im Boost-Bereich mehr Kraftstoff hinzu, fährt dann und ermittelt die tatsächlich auftretenden Lambdawerte. Danach kann die Konfiguration an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Die Gemischeinstellung wird in der Regel letztendlich über die Base- und Inj-Map eingestellt, weil man hier viel genauer und gezielter tunen kann.
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