Base Map und Inj Map
Die Tabellen sind grundsätzlich alle gleich aufgebaut, die X-Achse ist die Motordrehzahl in U/min und die Y-Achse ist die Last in kg/cm². Die ersten zwei wichtigen Tabellen sind die BASE FUEL MAP (BASE) und die INJECTOR CORRECTION MAP (INJ). Neben einigen anderen Faktoren, sind diese beiden Tabellen für das Verhältnis des LUFT-KRAFTSTOFF-Gemisches (AFR = Air Fuel Ratio) verantwortlich und werden deshalb gemeinsam betrachtet. Sie werden miteinander multipliziert und bestimmen, wie viel Kraftstoff eingespritzt wird.
  1. In der "Base Map" sind Werte hinterlegt, die das theoretisch optimale Verhältnis des Luft-Kraftstoff-Gemisches (AFR = Air Fuel Ratio) von 14,7 : 1 (Stöchiometrisches Kraftstoffverhältnis) sicherstellen. Die hier aufgeführten Werte stellen die Injektoreinspritzmenge in mil/sec dar. In der Base-Tabelle lassen sich vier Ansichten auswählen (Base, Base x Inj, Head room und Fuel duty). Die "Base"-Ansicht hat sich durchgesetzt und ist, wenn nicht explizit anders erwähnt, in der weiteren Beschreibung gemeint. Die "Base x Inj"-Ansicht könnte eventuell noch interessant sein. Bei dieser wird die Inj Map mit der Base Map multipliziert und zeigt so die tatsächliche Einspritzmenge an.

  2. Man kann einen Motor nicht über alle Drehzahl- und Lastbereiche mit einem AFR von 14,7 : 1 fahren (egal ob Wankel-, Otto- oder Dieselmotor) deshalb gibt es die Inj Map. In der "Inj Map" kann man die Einspritzmenge korrigieren, indem man Kraftstoff hinzufügt (Werte >1) oder abnimmt (Werte <1). In der Inj-Tabelle lassen sich drei Ansichten auswählen (Correction, Lambda und AF Ratio). Die Correction-Ansicht hat sich durchgesetzt und ist, wenn nicht explizit anders erwähnt, in der weiteren Beschreibung gemeint. Die Werte in dieser Tabelle sind rein rechnerische Werte. Als Beispiel:
    Wenn AFR bei 14 liegt und man ein AFR von 10 erreichen möchte, wäre der Korrekturwert 14/10 = 1.4! Man fügt somit 40% mehr Kraftstoff hinzu, um das gewünschte AFR zu erhalten. Grundsätzlich gilt, dass ein Korrekturwert von 1,1 10% Kraftstoff hinzufügt und ein Wert von 0,9 10% Kraftstoff abnimmt. Da man große Änderungen (mehr als 30%) vermeiden sollte, liegen die Werte in der Regel knapp über oder unter 1. Eine weitere Tatsache ist, dass eine Kraftstoffzugabe von 10% das AFR um einen ganzen Punkt senkt.
Die Default-Maps mit den Standardwerten, die mit den FC-Controllern ausgeliefert werden, sind keine schlechten Maps. Wenn man am Fahrzeug allerdings viel ändert (Downpipe, Luftfilter, Auspuff, andere Injektoren, andere Turbolader ect.), kommt man um ein Tuning nicht herum. Das wichtigste ist, das AFR anzupassen. Vor dem Tunen ist es ratsam, den Motor mit einem eher fetten Gemisch zu fahren und dann in kleinen Schritten Kraftstoff abzunehmen. Es ist gefährlich mit einem mager laufenden Motor zu beginnen, da hohe Abgastemperaturen auftreten und vor allem sehr hohe Klopfwerte entstehen, die den Tod des Motors zur Folge haben können. Ein Wankelmotor ist da sehr empfindlich und braucht nicht viel um zerstört zu werden.

Im Internet gibt es etliche AFR-Target-Maps für den RX7. Bei diesen Tabellen handelt es sich um Tabellenkonfigurationen mit erstrebenswerten AFR-Werten für einen bestimmten Einsatzzweck. In der Regel wird unterschieden zwischen einer Auslegung auf Kraft oder Sparsamkeit. Man findet aber auch Setups speziell für hohe Drehzahlen oder auch die Mazda-Konfiguration. Das nutzbare AFR-Spektrum erstreckt sich von 9 bis 16 und sollte nicht über diese Grenzen hinaus gehen. Bei einem AFR von 16 arbeitet der Wankelmotor sicher im Vakuum, was ein spritsparendes Cruisen ermöglicht. Welche Konfiguration man wählt, muss letztendlich jeder für sich entscheiden. Ist der Entschluss gefallen, gilt es jetzt die aktuellen AFR-Werte so durch Zu- bzw. Entnahme von Kraftstoff zu verändern, dass sie den, der erstrebenswerten Konfiguration gleichen. Grundsätzlich kann man sagen, dass fettere Gemische sicherer sind, dafür aber mehr Kraftstoff verbrauchen. Ein mageres Gemisch ist sparsamer, die Ablagerungen in den Abgasen sind geringer, doch wenn es zu mager wird, kann der Motor zerstört werden. Ziel ist es, ein möglichst mageres Gemisch einzustellen, das aber immer noch sicher ist. Um das zu erreichen, sollte man wissen, was ein Wankelmotor verkraftet und dazu müssen wir uns die Base Map genauer anschauen:

Die verschieden Bereiche der Base Map
Die Base Map kann in drei Bereiche aufgeteilt werden. Der lilane Bereich stellt den Leerlaufbereich (Idle Speed Area) dar. Dieser Bereich wird angesprochen, wenn der Motor im Leerlauf läuft. In der Regel betreibt man den Motor hier mit einem AFR von ca. 13,0 bis 13,5.

Der grüne Bereich ist der Cruise-Bereich (Cruising Area). Dieser Bereich wird angesprochen, wenn man gemütlich ohne Ladedruck fährt. Hier kann ein AFR von 14,0 bis 15,5 gefahren werden. Es gibt sogar Tuner, die hier 16,0 bis 16,5 einstellen. Ich bevorzuge ein AFR von 14,8 bis 15,0.

Der rote ist der kritischste Bereich. Das ist der Lastbereich (Boost Area). Je nachdem wie man beschleunigt, erreicht man diesen Bereich bereits im unteren Drehzahlbereich ab ca. N5-N6 (niedrige Drehzahl, hoher Gang, Vollgas) oder erst später ab ca. N10 (Gänge ausfahren beim Beschleunigen). In diesem Bereich läuft der Motor immer fetter. Viele Tuner stellen ab P10 einen AFR von ca. 12 ein und gehen lansam immer fetter bis knapp über AFR 10 bei P19-P20.

Der weisse Bereich wird in der Regel nicht genutzt, weil die leicht modifizierten Standard RX7FD´s (auch die auf Single-Turbo umgebauten) nicht genügend Druck aufbringen, um dieses Areal anzusprechen. Deshalb werden diese Felder immer leer bleiben, wenn man Daten mit DL aufzeichnet.

Diese oben aufgeführten Aussagen, beziehen sich grundsätzlich auf Standard-RX7. Baut man andere Turbos ein und verändert die Leistung stark, kann es natürlich sein, dass die AFR´s für die Bereiche dann auch anders ausfallen müssen und dass unter Umständen auch die weissen Felder von Bedeutung werden.

Hier ist eine AFR-Target-Map, die ziemlich genau der eines originalen RX7FD entspricht. Die Mazda Konfiguration ist sehr auf Sicherheit ausgelegt und ist dementsprechend fett ausgefallen. Die meisten Tuner nehmen diese Map und magern sie aus, um den Verbrauch bei gleicher Leistung zu senken und dennoch aus Sicht der Sicherheit im grünen Bereich zu bleiben.

Die Mazda AFR-Target Map
Mit dem Commander des PFC, ist es nicht möglich die Base-Map zu verändern. Der Kraftstoff kann nur mit der Inj-Map angepasst werden. Das FC-Edit hat dagegen eine sehr hilfreiche Option. Führt man im Menü "Tools" die Funktion "RecalcBase" aus, wird die Inj-Map mit der Base-Map multipliziert und die Inj-Map auf 1 zurück gesetzt.
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