Kühlflüssigkeitswechsel |
Glysantin und Wasser |
Die Kühlflüssigkeit tausche ich bei mir alle zwei Jahre aus. Da der Wankelmotor empfindlich auf
Frostschutzmittel und alkoholhaltige Flüssigkeiten reagiert, sollten grundsätzlich keine Zusätze beigemischt werden.
Diese können nämlich die Dichtungen angreifen und so letztendlich den Motor zerstören. Bei meinem FD benutze ich Glysantin Alu Protect
Premium/G 30 von BASF (rote Farbe). Das grünlich-blaue Glysantin G48 ist nachweislich auch für Wankelmotoren geeignet. Das Mischverhältnis kann auf der Flaschenrückseite abgelesen und auf die gewünschte Temperatur angepasst werden. Ich persönlich habe den Schutz bis -20°C gewählt, was einem Mischverhältnis von 1
Anteil Glysantin auf 2 Anteile Wasser entspricht. |
Glysantin Premium/G30 von BASF |
Beim Wasser schreibt Mazda demineralisiertes Wasser vor. Zum Einsatz von destilliertem Wasser gibt es verschiedene
Meinungen. Es gibt Gerüchte, dass es zu rein sei und deshalb mit dem Aluminium reagiert um den Mineralmangel
auszugleichen. Dies soll zu Löchern im Kühler führen und Erfahrungsberichte einiger Autofahrer scheinen
diese Theorie zu bestätigen. Andererseits gibt es Wankelfahrer, die schon ewig destilliertes Wasser benutzen und noch
nie Probleme damit hatten. Das Wasser wird ja schließlich mit dem Glysantin vermischt und ist dann eigentlich nicht mehr
rein. Fakt ist, dass das Kühlwasser Kalkarm sein sollte. Ich habe gute Erfahrungen mit abgekochtem Leitungswasser, das
zusätzlich durch mit Britta gefiltert wurde, gemacht. Das so behandelte Wasser wird dann mit Glysantin im gewünschten Verhältnis vermischt. |
Der Wechsel |
Zuerst muß die Unterbodenabdeckung, die den Motorraum schützt, abgeschraubt werden, damit man von unten Zugang zum
Radiator hat. Nachdem der Wagen abgekühlt ist, öffnet man die Radiatorkappe und nimmt diese ab. Anschließend kann die
Ablaßschraube am Radiator (Bild 1) gelöst und die alte Kühlflüssigkeit abgelassen werden. Anschließend kann die Kühlflüssigkeit aus dem
Motorblock, durch Lösen der im Bild 2 dargestellten Schraube, abgelassen werden. Nachdem die alte Kühlflüssigkeit
komplett abgetropft ist, sollte man das Kühlsystem ausspülen. Dazu nimmt man klares Wasser (kalkarm) und befüllt damit
das Kühlsystem über den Füllstutzen (Filler Cap) so lange, bis die unten ablaufende Flüssigkeit klar rauskommt und
keinerlei Verfärbungen aufweist. Wenn das komplette Kühlwasser abgelaufen ist, können die Ablaßschrauben wieder
eingeschraubt werden. Jetzt sollte man noch die im Ausgleichsbehälter befindliche, alte Kühlflüssigkeit abpumpen. |
Bild 1: Ablaßschraube am Radiator |
Nun kann die neue Kühlflüssigkeit eingefüllt werden. Die Radiator- und die Füll-Kappe sollten abgeschraubt sein.
Dann kann die Kühlflüssigkeit möglichst langsam eingefüllt werden bis sie am Einfüllstutzen zu sehen ist. Wird sie zu
schnell eingekippt entstehen lästige Luftblasen im Kühlsystem, die dann nur langsam wegzubekommen sind. Anschließend kann man
die beiden Deckel (Radiator- und Filler-Cap) wieder aufsetzen und den Ausgleichsbehälter bis zur F-Markierung befüllen.
Jetzt den Wagen starten und warmlaufen lassen. Falls nach einer Weile ein Warnsignal ertönt und das Kontrolllämpchen
"Add Coolant" aufleuchtet (kam bei mir bis jetzt immer) den Motor abstellen, die Filler-Cap vorsichtig abnehmen und
Flüssigkeit nachfüllen (Vorsicht, bei heißem Kühlwasser besteht Verbrühungsgefahr). Vorsichtshalber alle Schläuche auf Dichtheit überprüfen und nach Lecks Ausschau halten. Im
Anschluss den Wagen richtig warm fahren und dabei die Heizung auf heiß stellen und voll aufdrehen, damit eventuelle Luft
im Kühlsystem besser entweichen kann. Fertig! |
Bild 2: Ablaßschraube am Motorblock |
Wechsel zu Kühlflüssigkeit mit anderer Farbe |
Man sollte grundsätzlich Kühlflüssigkeit mit derselben Farbe nehmen, die bereits im Wagen verwendet wird. Auf keinem Fall
darf man die verschiedenen Farben miteinander vermischen, weil dann eine Reaktion stattfindet und die Kühlflüssigkeit
dann ihre eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen kann. Soll dennoch eine Sorte mit anderer Farbe eingefüllt werden, muß
man das Kühlsystem mehrmals spülen (einschließlich Ausgleichsbehälter) bis keinerlei Verfärbungen erkennbar sind. Am
besten nach kurzer Zeit (500km) einen erneuten Wechsel durchführen, dann ist man auf der sicheren Seite. |
Beseitigung von Luftblasen im Kühlsystem |
Trotz langsamen Einfüllens kann es dennoch passieren, daß Luftblasen im Kühlsystem entstehen. Das kann sich wie folgt
bemerkbar machen: |
- einige Minuten nach dem Abstellen des Autos können zum Teil laute Wassergeräusche hörbar sein, weil das System unter Druck steht und die Luft die Flüssigkeit verschiebt
- obwohl sich der Flüssigkeitsstand im kalten Zustand knapp unter der Max-Markierung befindet, steigt er im warmen Zustand stark an und überschreitet deutlich die Max-Markierung
- aus der voll auf heiß gestellten Heizung kommt nur lauwarme Luft
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Der RX7 (FD) ist ein selbstentlüftendes Auto, d.h. er entlüftet sich mit der Zeit selbst wenn er gefahren wird.
Dies funktioniert leider nicht immer so wie es sollte und man kann dem Wagen unter die Arme greifen und diesen
Vorgang beschleunigen: |
- den Wagen richtig warm fahren, dabei die Heizung auf heiß stellen und voll aufdrehen
- nachdem der FD warmgefahren wurde, sollte er vorne leicht aufgebockt werden. Damit steht er in einer Lage, in der die
Luft am besten entweichen kann.
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Das wird benötigt |
- Glysantingemisch (Glysantin und demineralisiertes Wasser)
- Pumpe bzw. Katheterspritze mit Schlauch (oder Ähnliches)
- Schraubenzieher
- Schraubenschlüssel
- Dichtring für Ablaßschraube am Motorblock
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Ich übernehme keinerlei Verantwortung für jede Art von direkten oder indirekten Fahrzeug- oder Personenschäden, die durch das Befolgen
dieser Anleitung eventuell entstehen. Diese Anleitung ist nur als Information gedacht und soll nicht als Werkstatthandbuch dienen.
Benutzung/ Befolgung auf eigene Gefahr. Irrtümer Vorbehalten |